Tagesablauf

Während jeder Bewohner sein eigenes Zimmer als Rückzugsort hat, spielt sich das Alltagsleben überwiegend im 67 m² großen Gemeinschaftsraum mit Küche im Obergeschoss ab. Hier steht zudem eine Terrasse mit 40 m² zur Verfügung.

So startet ein Bewohner beispielsweise in den Tag:

  • Jeder Bewohner nimmt zu Beginn des Tages ein Frühstück ein
  • Er entscheidet dabei selbst, zu welcher Uhrzeit er frühstücken möchte und bestimmt seinen eigenen Rhythmus
  • Möchte ein Bewohner beispielsweise erst seinen ersten Kaffee noch vor dem Waschen trinken um optimal in den Tag zu starten, darf er dies gerne tun
  • Andere hingegen möchten zuerst gewaschen und fertig gemacht werden. Die Reihenfolge bestimmt bei uns jeder selbst.

Auch wenn wir auf jede Gewohnheit und gewünschte Reihenfolge individuell eingehen, sieht der Tagesablauf in unserer Wohngemeinschaft wie folgt aus:

1. Morgendliche Pflege durch den ambulanten Pflegedienst

Direkt nach dem Aufstehen betritt ein Bewohner das Badezimmer. Dies kann je nach Bedarf in Begleitung von unserem Pflegepersonal, oder einem Angehörigen erfolgen. Natürlich können die Bewohner ihre morgendliche Pflege auch selbstständig durchführen.

Der Bewohner hat bei der Wahl des Pflegedienstes zudem freie Verfügung.

Folgende Pflegepunkte werden durchgeführt:

  • Toilettengang
  • Waschen vom kompletten Körper am Waschbecken oder unter der Dusche
  • Pflege von Haut und Haar
  • Rasur
  • Zahnpflege und Mundhygiene
  • Wechsel von Einlagen
  • Ankleiden

2. Frühstück

  • Die Einnahme vom Frühstück erfolgt wunschgemäß vor oder nach der morgendlichen Pflege
  • Vorher wird mit dem Bewohner die Auswahl und Menge der angebotenen Speisen besprochen. Aus gesundheitlichen Gründen angezeigte Einschränkungen werden dabei berücksichtigt.
  • Wann ein Bewohner sein Frühstück einnimmt, entscheidet er selbst. Dennoch ist jederzeit eine vertrauliche Bezugsperson dabei, welche für eine vertrauliche und persönliche Atmosphäre sorgt.
  • Bei Bedarf hilft die Bezugsperson bei der Einnahme der Mahlzeit und trägt zudem zur Beruhigung bei. Der Bewohner fühlt sich dadurch als Teil einer Gemeinschaft.
  • Im Rahmen der Möglichkeiten sorgen wir dennoch dafür, dass jeder Bewohner ein Höchstmaß an Eigenständigkeit entwickelt
  • Zudem achten wir darauf, kein allzu großes Angebot zu präsentieren. Der Bewohner setzt sich an einen übersichtlich gedeckten Tisch, um nicht den Überblick zu verlieren und sich zurechtzufinden. Dadurch wird unnötige Verwirrung verhindert.

3. Aktivitäten am Vormittag

  • Bewohner mit einer demenziellen Erkrankung leiden oftmals unter einer Identitätskrise. Diese wird durch Verunsicherung und mangelnde Erfolgserlebnisse hervorgerufen, da es häufig zu Enttäuschungen im Alltag kommt. Dadurch sinkt gleichzeitig das Selbstwertgefühl.
  • Aus diesem Grund führen wir gezielt Aktivitäten durch, welche auf die Vorlieben und Gewohnheiten jedes einzelnen Bewohners eingehen. Dadurch unterstützen wir jede Person dabei, Erfolgserlebnisse hervorzurufen. Diese stärken automatisch das Lebens- und Selbstwertgefühl.
  • Dabei reichen bereits kleine alltägliche Aufgaben wie das Decken des Tisches, Zusammenlegen von Wäsche oder das Falten von Servietten aus, das Gefühl der Bewohner zu stärken. Denn dadurch leisten Sie einen wichtigen Beitrag zur Wohngemeinschaft.
  • Oftmals reicht es aus, den Bewohner jeden Tag mit einer zehnminütigen Tätigkeit zu aktivieren, um sein Selbstwertgefühl zu steigern. Bei anderen Bewohnern reicht es beispielsweise bereits aus, täglich einen Spaziergang an der frischen Luft durchzuführen, was nicht selten schwerfällt. Auch hier wird ein Erfolgserlebnis hervorgerufen, da er etwas geleistet hat.
  • Eine weitere Maßnahme ist das gemeinsame Betrachten eines Fotoalbums. Denn derartige Erinnerungen bleiben bei an Demenz erkrankten Personen immer im Kopf, sodass Sie in die Vergangenheit und die damit verbundene Lebensleistung zurückblicken.
  • Auch Tanzen und das Abspielen bekannter Musik kann sofort die Lebensfreude steigern und einen Bewohner aktivieren. Vertraute Musik beruhigt Bewohner, lenkt sie ab und lässt Erinnerungen hervorkommen. Oftmals ist es der Fall, dass Bewohner nicht mehr reden und somit Ihre Wünsche nicht mehr zum Ausdruck bringen können. Hier greifen derartige Maßnahmen besonders gut.

4. Mittagessen

  • Das Mittagessen findet täglich zwischen 12:00 und 12:30 Uhr statt und ist der erste gemeinsame Termin des Tages
  • Hier finden sich nahezu alle Bewohner der Wohngemeinschaft im Gemeinschaftszimmer ein, zudem sind alle Betreuer anwesend
  • Schon bei der Zubereitung der Mahlzeit kommen Bewohner und Betreuer zusammen und führen das Projekt gemeinsam durch. Anschließend erfolgt die Einnahme an einem großen Tisch, was den sozialen Aspekt deutlich stärkt. Denn hierbei werden alle Bewohner in eine Gemeinschaft integriert, was durch die Beihilfe beim Essen und mit Gesprächen geschieht.

5. Mittagsruhe

  • Direkt nach dem Mittagessen möchten einige Bewohner in die Mittagsruhe übergehen und werden dementsprechend in ihre Ruhezone, das eigene Zimmer, begleitet. Hier sind sie für sich allein und können entspannen.
  • Wer keine Ruhe benötigt, beschäftigt sich in dieser Zeit mir anderen Aktivitäten und wird auf Wunsch dabei begleitet.
  • In dieser Zeit kümmern sich Betreuer um die notwendige Dokumentation und Schichtübergabe. Nicht selten nehmen an den Übergaben Bewohner teil, um in die Gesprächsrunde integriert zu sein. Dabei geht das Personal selbstverständlich besonders feinfühlig vor, wenn es um anwesende Bewohner geht.

6. Kaffee und Kuchen

  • Nach der erholsamen Mittagsruhe geht es auch schon mit der nächsten gemeinschaftlichen Aktion weiter – dem Kaffee und Kuchen
  • Es findet zwischen 14:30 und 15:30 Uhr statt und bietet den Bewohnern die Möglichkeit, wieder am gemeinsamen Geschehen teilzunehmen, während die Nahrungsaufnahme im Hintergrund steht
  • Bei Kaffee und Kuchen erhalten Besucher, also Angehörige die Möglichkeit, sich in die gemütliche Runde zu integrieren und daran teilzuhaben. Den Bewohnern tut es gut, wenn fremde Personen in der Kaffeerunde teilhaben, da sie auch im Alltag ein wichtiger Bestandteil sind.
  • Besucher sollten hierbei allerdings dazu bereit sein, sich der Wohngruppe anzupassen und selbst ein wenig zurückzunehmen.

7. Aktivitäten am Nachmittag

  • Die Aktivitäten am Nachmittag laufen ein wenig anders ab, als am Vormittag. Denn auch hier erhalten Besucher und Angehörige die Möglichkeit, daran teilzunehmen. Dank der Verbundenheit und Vertrautheit gehen diese ganz gezielt auf die Vorlieben des jeweiligen Bewohners ein, was ihm gut tut.
  • Darüber hinaus können Bewohner Spiele spielen, Geschichten erzählen oder lesen.
  • Sind Bewohner körperlich dazu in der Lage einen Spaziergang zu erleben, geht es für sie an die frische Luft. Auch hier kommt wieder die körperliche Leistungsfähigkeit ins Spiel, welche bei regelmäßigen Spaziergängen gestärkt wird. Neben dem Gefühl etwas leisten zu können, erleben die Bewohner im Freien einiges und sammeln zahlreiche Eindrücke, beispielsweise durch die umliegende Natur. Dies gilt also auch für Rollstuhlfahrer.
  • Draußen haben die Bewohner auch die Möglichkeit, sich mit ihrer Bezugsperson wie einem Betreuer oder Angehörigen zu unterhalten. Dabei werden Gespräche geführt, die innerhalb der Wohngemeinschaft nur schwierig möglich sind.

8. Abendessen

  • Am Ende des Tages findet zwischen 17:30 und 18:30 das Abendessen statt. Hier sitzt die Gruppe noch einmal zusammen und nimmt Nahrung zu sich.
  • Anschließend werden die Tische abgedeckt, woran auch die Bewohner teilhaben können und sich an der Aktion beteiligen.
  • Andere hingegen führen Gespräche, singen oder gehen anderen beliebigen Aktivitäten nach. Es besteht aber auch die Möglichkeit, sich auf sein Zimmer zurückzuziehen, um beispielsweise TV zu schauen.

9. Abendliche Pflege durch den ambulanten Pflegedienst

  • Während am Abend einige bereits ab 19 Uhr die Nachtruhe antreten möchten, entspannen andere noch ein wenig und schauen TV, trinken ein Glas Wein oder unterhalten sich
  • Bevor es ins Bett geht, kommt der ambulante Pflegedienst vorbei und unterstützt die Bewohner dabei, sich im Badezimmer für die Nacht fertig zu machen. Je nach Bedarf und Gewohnheiten erfolgen hier bestimmte Tätigkeiten, welche die Bewohner, falls gewünscht, auch selbstständig durchführen können.
  • Bei der Pflege werden außer der Haarpflege und Rasur nahezu alle Schritte durchgeführt und bei Bedarf Inkontinenz-Hilfsmittel eingelegt

10. Nachtruhe

  • In der Nacht ist es angenehm still und nahezu alle Bewohner halten ihren wohlverdienten Schlaf. Sollte ein Bewohner doch einmal aufstehen, unterstützt ihn dabei die Beleuchtung in sämtlichen öffentlichen Räumlichkeiten und auf dem Hausflur.
  • Gleichzeitig erhalten die Bewohner beim direkten Zubettgehen die Information, dass jederzeit eine Betreuung zur Verfügung steht und sich bei Bedarf um die jeweilige Person kümmert
  • Auch hierbei wird auf die individuellen Gewohnheiten und Vorlieben eingegangen. So wünschen einige Bewohner beispielsweise, dass die Tür einen kleinen Spalt offen bleibt. Anderen hingegen tut es gut, eine kleine eingeschaltete Lampe in ihrem Zimmer zu haben.

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